Yogapraxis im Oktober

Inmitten des Sturms zur inneren Ruhe finden

Der Oktober bringt spürbare Veränderungen mit sich – draußen tobt ein Sturm, die Natur verfärbt sich, und auch in der Welt scheinen die Energien hektischer zu werden. Während sich draußen der Wind erhebt und die Blätter tanzen, lädt uns dieser Monat ein, innerlich zur Ruhe zu kommen und den Rückzug anzutreten. Es ist die Zeit, in der wir uns von der Hektik und den äußeren Stürmen abwenden und den Fokus nach innen richten.

Achtsamkeit und Entschleunigung

Die Yogapraxis im Oktober wird langsamer, achtsamer und meditativer. In dieser Zeit der inneren Einkehr geht es darum, in die Stille zu tauchen und die eigene Mitte zu finden. Durch fließende, aber entschleunigte Bewegungen schaffen wir Raum für mehr Achtsamkeit – sowohl in der Praxis als auch im Leben. Unsere Yogastunden richten sich jetzt darauf aus, die Energien des Windelements ins Gleichgewicht zu bringen. Der Wind symbolisiert Veränderung, Bewegung und Unruhe – all das, was uns in dieser Zeit umgibt. Indem wir uns auf eine ruhige und fließende Praxis konzentrieren, beruhigen wir nicht nur den Körper, sondern auch den Geist.

Das Windelement ausgleichen: Erdung und Stabilität

Im Ayurveda steht das Windelement – auch Vata – für Luft und Raum. Es repräsentiert Leichtigkeit, Beweglichkeit, aber auch Unruhe und Zerstreuung. Im Oktober, wenn die Winde draußen zunehmen, neigt unser inneres Gleichgewicht oft dazu, ins Schwanken zu geraten. Jetzt ist es wichtig, das Vata-Dosha auszugleichen, um nicht von den äußeren Stürmen mitgerissen zu werden. Erdende und beruhigende Praktiken helfen, das Windelement zu harmonisieren. Langsame, meditative Bewegungen, tiefe Atemübungen und bewusstes Verweilen in den Asanas fördern Stabilität und innere Ruhe.

Fließende und meditative Praxis

Die Yogastunden im Oktober werden achtsam und fließend gestaltet. Der Fokus liegt auf sanften Bewegungen, die das Nervensystem beruhigen und den Geist klären. Wir lassen los von schnellen Abfolgen und intensivem Tempo und wenden uns einer langsamen, tiefen Praxis zu. Meditation und Pranayama – die bewusste Arbeit mit dem Atem – werden zu einem festen Bestandteil der Stunden. Durch Atemtechniken, die die innere Balance fördern, können wir das Windelement harmonisieren und unsere Energie in ruhige Bahnen lenken.

Asanas für den Oktober: Erdung und Balance

Besonders wirkungsvoll sind in dieser Zeit Asanas, die Erdung und Stabilität fördern, während sie zugleich sanft fließen und dem Körper die notwendige Flexibilität geben:

  1. Balasana (Kindhaltung):
    Diese Haltung lädt uns ein, uns zurückzuziehen und in die Stille zu finden. Sie wirkt beruhigend auf das Nervensystem und fördert eine tiefe Erdung.
  2. Uttanasana (Vorbeuge im Stehen):
    Die Vorbeuge schenkt uns Ruhe und Entspannung, indem sie die Wirbelsäule streckt und den Kopf nach unten sinken lässt. Sie hilft, das Windelement zu beruhigen und den Geist zu klären.
  3. Vrikshasana (Baumhaltung):
    Diese Asana unterstützt uns dabei, Balance und Stabilität zu finden, während wir uns auf das Wurzelchakra fokussieren. Sie hilft, inmitten von Veränderungen geerdet zu bleiben.
  4. Sukhasana (einfache Sitzhaltung) mit Pranayama:
    In der einfachen Sitzhaltung verbinden wir uns mit unserem Atem und üben Pranayama-Techniken, die uns innerlich zur Ruhe bringen. Langsames, bewusstes Atmen beruhigt den Geist und gleicht die Vata-Energien aus.
  5. Setu Bandhasana (Brücke):
    Diese sanfte Rückbeuge öffnet den Brustkorb und bringt frische Energie in den Körper. Sie hilft, Spannungen loszulassen und fördert gleichzeitig Erdung und Stabilität.

Der Rückzug nach innen: Einkehr und Heilung

Oktober ist die Zeit, in der wir uns erlauben dürfen, uns von äußeren Einflüssen zurückzuziehen. Während draußen der Wind stürmt, finden wir in unserer inneren Welt die Ruhe, die wir brauchen, um in Balance zu bleiben. In den meditativen, achtsamen Yogastunden geht es jetzt um Heilung – auf körperlicher, emotionaler und geistiger Ebene. Indem wir uns dem Fluss des Lebens hingeben, ohne von den Stürmen im Außen mitgerissen zu werden, kultivieren wir innere Stärke und Gelassenheit.

Sanft durch den Oktober fließen

Der Oktober fordert uns auf, den Rhythmus zu verlangsamen und auf die Stille zu hören. In unseren Yogastunden verbinden wir fließende Bewegungen mit tiefem Atem und achtsamer Präsenz, um Körper und Geist zu beruhigen. Durch die Arbeit mit dem Windelement und das Schaffen von innerer Balance können wir inmitten der äußeren Stürme inneren Frieden finden. Nutze diesen Monat, um dich mit deiner Mitte zu verbinden, ruhig durch die Winde des Lebens zu gleiten und die heilsame Kraft des Rückzugs zu erfahren.