Wie oft sollte ich Yoga praktizieren? Zu welcher Tageszeit? Wie oft? Und für wie lange?
Solche Fragen tauchen regelmäßig auf, weshalb ich dir in diesem Beitrag detaillierte Ratschläge zur Frequenz und Dauer deiner Yogapraxis anbieten möchte.
Die Antwort auf die Frage, wie viel Yoga für dich ideal ist, kann ich natürlich nicht mit einer Einheitsformel klären. Stattdessen werden wir in diesem Artikel die vielschichtigen Kontexte beleuchten, in denen verschiedene Menschen Yoga praktizieren. Ziel ist es, dir konkrete Anhaltspunkte für die für dich optimale Praxis zu bieten.
Finde deine freien Zeitfenster
Beginnen wir mit der Frage des verfügbaren Zeitfensters: Wie viel Zeit kannst und willst du für Yoga investieren? Vielleicht sind es an manchen Tagen nur 5 Minuten am Morgen und 10 Minuten am Abend. Dies bildet dann bereits das Fundament deines persönlichen Zeitplans für Yoga. Oder du entdeckst, dass dir am Wochenende sogar eine ganze Stunde zur Verfügung steht. Halte deine verfügbaren Zeitslots schriftlich fest – ähnlich einem Stundenplan. Das bedeutet nicht, dass du jede freie Minute mit Yoga füllen sollst, sondern es hilft dir, einen Überblick über deine Möglichkeiten zu erhalten.
Wo stehst du?
Nun kommt der Faktor Erfahrung ins Spiel. Bist du Yoga-Einsteigerin ohne Erfahrung oder hast du bisher nur sporadisch mit Videos geübt? Besuchst du regelmäßig Klassen? Oder hast du bereits eine etablierte individuelle Praxis, die du erweitern möchtest? Falls du schon feste Termine hast, etwa weil du jeden Dienstag eine Klasse besuchst, markiere diese Zeiten in deiner Übersicht, am besten farblich abgesetzt.
Jetzt ergibt sich ein klareres Bild: Du siehst nicht nur, wo du schon Yoga in deinen Alltag integrierst, sondern auch, welche Zeiträume darüber hinaus noch für eine Ausdehnung der Praxis offen sind.
Mit dieser Übersicht in der Hand kannst du nun beginnen, deine Yogapraxis gezielt und sinnvoll zu gestalten. So schaffst du eine Struktur, die dir hilft, Yoga harmonisch in dein Leben zu integrieren.
Was willst du mit Yoga erreichen?
Natürlich spielt auch dein persönliches Ziel eine Rolle. Möchtest du Yoga primär zur Entspannung nutzen, deine Flexibilität erhöhen, Kraft aufbauen, Gewicht reduzieren oder deine spirituelle Reise vertiefen? Die Intention hinter deiner Praxis beeinflusst ebenfalls, wie oft und wie intensiv du Yoga üben solltest.
Finde den mittleren Weg
Wenn es um die Intensität deiner Übungen geht, gilt es, einen Mittelweg zwischen Überanstrengung und Unterforderung zu finden. In der Yogaphilosophie spricht man oft von der „mittleren Spur“, die weder zu extrem noch zu lax ist. Eine ständige Überanstrengung birgt die Gefahr von Verletzungen und Burnout, während zu geringe Intensität dir vielleicht nicht die gewünschten Ergebnisse bringt. Grundsätzlich gilt: Überfordere dich nicht! Höre mit der Praxis auf, so lange du noch Freude daran hast.
Die gute Nachricht ist, dass die Yogapraxis unglaublich vielseitig ist. Yoga sind ja nicht nur Körperübungen. Es gibt zahlreiche Arten von Yoga und Meditationstechniken, sodass du deine Praxis an deine Bedürfnisse und Ziele anpassen kannst.
Denke auch daran, dass alles im ständigen Wandel ist und dass sich deine Energien und Interessen im Laufe deiner Erfahrung, deines Lebens oder auch einfach im Laufe eines Jahres verändern. Passe deine Praxis immer wieder an deine Bedürfnisse an und sei dabei freundlich und wohlwollend zu dir.
Reflektiere deine Praxis
Für Anfängerinnen könnte eine wöchentliche Stunde in Kombination mit kurzen täglichen Übungen zu Hause ein guter Anfang sein. Fortgeschrittene könnten sich auf intensivere Einheiten mehrmals die Woche konzentrieren und zusätzlich individuelle Praktiken einbauen. Egal auf welchem Level du dich befindest, es ist wichtig, dass du deine Praxis regelmäßig reflektierst. Höre auf deinen Körper und deine Intuition, und schaue, welche Veränderungen du vornehmen möchtest, um deinen individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Dein persönlicher Yogaplan
Nimm dir noch einmal deine Übersicht vor und überlege nun wie dein persönlicher Yogaplan aussehen kann: Du hast bereits dein Zeitfenster bestimmt und deine aktuellen Yogastunden eingetragen. Identifiziere jetzt deine Ziele und berücksichtige deinen aktuellen Stand der Praxis. Dann kannst du beginnen, deinen persönlichen Yogaplan mit Leben zu füllen. Nimm dir dabei nicht zu viel vor, um auch deine Motivation zu pflegen.
Vergiss nicht: Yoga ist eine Reise, kein Ziel. Es geht weniger darum, wie viel Zeit du auf der Matte verbringst, sondern vielmehr darum, wie diese Zeit dich in deinem Leben unterstützt und bereichert. Qualität vor Quantität! Fünf Minuten bewusste Praxis, die du mit jeder Zelle deines Körpers spüren kannst, ist viel wertvoller, als 60 Minuten einem Superflow hinterher zu hecheln, in der Hoffnung irgendwann superbiegsam zu sein.
Yoga und die Tageszeiten
Auch die Tageszeit hat einen starken Einfluss auf deine Yogapraxis. Morgens ist der Körper noch recht steif und möchte erstmal aufgeweckt werden. Morgendliche Yoga-Sessions eignen sich hervorragend, um den Tag mit Klarheit und Energie zu beginnen. In der Morgenstille kannst du deinen Geist fokussieren und deinen Körper aufwärmen. Diese Praxis stimuliert das Herz-Kreislauf-System und bereitet dich mental und physisch auf die Herausforderungen des Tages vor.
Yoga in der Mittagspause kann eine willkommene Abwechslung im hektischen Alltag sein. Es ermöglicht dir, Stress abzubauen und den Geist zu zentrieren, bevor der Arbeitstag weitergeht. Leichtere Übungen und Atemtechniken, die den Parasympathikus stimulieren, können dir helfen, eine Pause vom Trubel zu machen und deine Energie wieder aufzufüllen.
After-Work-Yoga ist die ideale Brücke zwischen einem intensiven Arbeitstag und einem erholsamen Abend. Diese Praxis zielt darauf ab, den Stress und die Anspannung, die sich während des Tages aufgebaut haben, effektiv abzubauen. Dynamische Asanas, gepaart mit fokussierter Atemarbeit, können dabei helfen, das Nervensystem zu beruhigen und gleichzeitig überschüssige Energie abzuleiten. Vor allem Asanas, die das Herz öffnen oder die Hüften dehnen, können emotionalen Ballast lösen. Im Gegensatz zu einem ruhigen Abend-Yoga liegt der Fokus hier eher auf einer aktivierenden, aber dennoch ausgleichenden Praxis. So kannst du revitalisiert und doch entspannt in deinen Feierabend starten. After-Work-Yoga ermöglicht dir somit, die Arbeitswelt hinter dir zu lassen und den Abend bewusst und entspannt zu genießen.
Abendliche Yoga-Sessions haben in der Regel eine beruhigende und entspannende Wirkung und sind daher ideal, um den Tag ausklingen zu lassen. Sanfte Yogaübungen in Verbindung mit Meditation und Entspannung können eine ausgezeichnete Wahl sein, um Spannungen abzubauen und auf eine erholsame Nachtruhe vorzubereiten.
Finde deine persönliche Praxis
Egal, wo du stehst – denke daran: Die beste Yogapraxis ist die, die tatsächlich stattfindet. Also, rolle deine Matte aus und fange einfach an.
Ich wünsche dir viel Freude mit deiner Yogapraxis.
Namaste!